Ein Wasserlauf im Garten kann Pflanzen und Tieren wertvollen Lebensraum bieten. Lebewesen, für die es sonst in einer Großstadt kaum einen Platz gäbe, finden ihr Domizil in den naturnahen Gärten am Eschengraben, der unsere Gartenanlage durchquert.
Ein Bach ist mehr als Wasser und ein Garten nicht nur Quelle für frisches Obst und Gemüse.
Im Unterschied zu heute führte der Graben zu unseren Füßen bis Mitte des 19. Jahrhunderts das ganze Jahr über Wasser. Seinen Namen verdankt er den Eschen, die an seinem Rand wuchsen. Die Quelle des Eschengrabens befand sich im Bereich der heutigen Thulestraße, das Wasser floss von dort entlang der später nach ihm benannten Straße durch das Nasse Dreieck bis in die Panke.
Im Zuge von Baumaßnahmen im Bereich seiner Quelle wurde der Graben zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch unterirdische Rohre bis in den Bereich der Kleingartenanlage Bornholm II geführt. Erst hier verläuft er wieder oberirdisch und dient hauptsächlich als Sammelbecken für Niederschlagswasser. Heute ist der Eschengraben ein Wasserlauf, dessen Wasserstand in Abhängigkeit von Witterung und Niederschlägen stärkeren Schwankungen unterliegt. In heißen Sommermonaten fällt er gelegentlich trocken.
An diesem wechselnassen Standort finden Kröten, Frösche, Schnecken und Molche eine Heimat, hier wachsen Farne und andere feuchtigkeitsliebende Pflanzen. Hier können unsere Erdkröten laichen, hier kann man Libellen beobachten, und in Parzelle 19, direkt neben dem Eschengraben, lebt sogar eine Population von Rotbauchunken. Für Vögel und Fledermäuse ist der Graben ein wertvolles Nahrungs- und Jagdgebiet.
Um dieses kleine Biotop zu erhalten und den dort lebenden Tieren und Pflanzen auch weiterhin eine Heimat in Bornholm II zu geben, bemüht sich die Kleingartenanlage gemeinsam mit der Wasserbehörde der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz um eine behutsame Renaturierung des Eschengrabens.
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